Hardware Tips bei Anschaffung neuer Computer / Laptops
#11
Vielleicht zum Thema passend, hier meine Erfahrungen (Verwende SketchUp für Architektur): 

Habe zwei Systeme in Benutzung, beide an zwei 4k-Monitoren. PC per Displayports, Macbook per USB-Cs. Kann also einfach umschalten. Mac an beiden Monitoren, oder PC an beiden Monitoren. Oder PC an einem und den Mac am anderen gleichzeitig. 

Win10-PC, I7 Quadcore @ 4,2Ghz (Turbo bis 4,4Ghz), 16GB Ram und Nvidia GTX 1080 mit 8GB. SSD 512 GB und HD 3TB. Anschaffungskosten vor 2 Jahren: € 2250,- (Komplett-PC, flüsterleise auch bei voller CPU-Performance) 

Macbook, I7 Quadcore @ 2,9Ghz (Turbo bis 3,5Ghz), 16GB Ram und Radeon 560 mit 4GB. SSD 512 GB. Anschaffungskosten vor 1,5 Jahren: € 3.000,-

Der PC verspricht weitaus mehr Performance, aber der Unterschied zum Macbook ist in SketchUp nicht groß. Wie auch bei vielen anderen CADs ist die Singlecore-Performance ausschlaggebend. Hängt wohl mit der Grafikschnittstelle OPEN GL/CL zusammen. Somit langweilt sich die 1080er in meinem PC in SketchUp laut Taskmanager. Erst beim Einschalten der Schatten gibt diese Power, allerdings bei weitem nicht volle Power. Arbeite somit meistens mit meinem Mac, weil mir MacOS einfach besser gefällt. 

Bei Renderings sieht es dann anders aus. Cinema4d rendert mittels CPU und braucht volle Roh-Power mit allen Kernen, auch mal über längere Zeit. Auch in diesem Programm zeigt sich, dass die Editordarstellung auf dem PC nicht wesentlich schneller ist als auf meinem Macbook. Aber einen halben Tag lang (oder noch länger) CPU-rendern will ich dem viel zu schlanken Macbook nicht antun. Deshalb modelliere ich am Mac, schicke aber den Renderauftrag an den PC. 

Meistens rendere ich jedoch mit Lumion, einem GPU-Renderer, der - großartig - SketchUp-Dateien direkt öffnen kann. Das Macbook hat nur eine im Vergleich zu der im PC verbauten 1080er lahme Radeon 560. Und Lumion läuft ohnehin nur auf Win. Sprich das ist ein Fall für den PC. Aktuell sitze ich gerade an einem aufwändigen Projekt, einem recht detailliert gezeichnetem Wohnhaus. Während mein PC mittels Lumion über Nacht noch weiter rendert, stelle ich im Moment die schon über den Tag gerenderte Szenen mit FinalCut (Videoschnitt) am Mac zusammen. Da machte es schon Sinn und Spaß, zwei Rechner parallel benutzen zu können.    

Massenspeicher. Machte kürzlich einen Vergleich SSD im PC und Mac. 
Öffnen des gerade erwähnten, aufwändigen Wohnhauses, knapp 200 MB groß, inkl. Start von SketchUp:
Macbook: 14 Sekunden
Win-PC: 56 Sekunden

Öffnen einer meiner SketchUp-Vorlagen-Projekte für Terrassenmöbel:
Macbook: 9 Sekunden
Win-PC: 17 Sekunden

Hier zeigt sich, was ich schon des öfteren gelesen (bzw. in YT davon gehört) habe, nämlich dass die Anbindung der SSDs in den Macs die größte Speed bieten.  

Zur Datensicherung/Backup habe ich hier noch einen älteren PC im Netzwerk. Bzw. sichere ich manches in die Apple iCloud und auch auf einen USB-Stick, den ich irgendwo anders aufbewahre (Brandfall). Aber grundsätzlich ist mein Mac mein Hauptrechner. Sprich alle Daten jeglicher Art sind da drauf. Und werden noch mittels Timemachine auf eine externe HD gesichert. 


Ansonsten wäre meine Empfehlung für z.B. einen Architektur-Student, der z.B. mit SketchUp, Photoshop und GPU- oder CPU-Renderer arbeiten will/muss: Mac ist zu teuer. Nimm um die Euro 1300,- in die Hand (oder weniger wenn selbst gebaut) und besorge Dir einen Win-Rechner mit CPU Ryzen 6-core 3,4Ghz, 16GB Ram und GTX1070. Damit kommt man die nächsten paar Jahre aus. Und Games zocken ginge damit auch. 
Oder ein Laptop für € 1500,- mit 6-core 2,2Ghz, 16Gb Ram und GTX 1060 und 512 GB SSD.    



@ Peter:
Glückwunsch zur Entscheidung, doch noch auf einen komplett neuen Rechner zu gehen! Hoffe er wird Deinen Ansprüchen gerecht! Viel Spaß damit!
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#12
(14.01.2019 - 03:09)PeterBli schrieb: Wie auch bei vielen anderen CADs ist die Singlecore-Performance ausschlaggebend. Hängt wohl mit der Grafikschnittstelle OPEN GL/CL zusammen.

hängt damit zusammen, dass die mathematischen Algorithmen welche für die Modellier-Operationen im CAD verwendet werden serieller Natur sind, d.h. nicht parallelisiert abgearbeitet werden können weil jede Operation auf der vorherigen basiert. OpenGL erledigt die beschleunigte 3D-Darstellung bei Bildschirm-Transformationen wie Zoomen, Drehen, Rotieren usw. aber auch den Raster-Export und Druck und wird typischerweise auf der GPU gerechnet (bis SU-Version 2016 konnte man auch in Software (langsam) auf der CPU rechnen lassen).

(14.01.2019 - 03:09)PeterBli schrieb: Machte kürzlich einen Vergleich SSD im PC und Mac. 
[...]
Hier zeigt sich, was ich schon des öfteren gelesen (bzw. in YT davon gehört) habe, nämlich dass die Anbindung der SSDs in den Macs die größte Speed bieten.

da gibt's bei Verwendung aktueller PCIe SSDs (M.2) keine signifikanten Differenzen, entweder der Viren-Scanner hat reingehackt oder du hattest in der SU-Version unter Windows die Ablagen "Materialien" und/oder "Gliederung" offen, die können beim Öffnen von Dokumenten massiv bremsen.

(14.01.2019 - 03:09)PeterBli schrieb: ... für z.B. einen Architektur-Student, der z.B. mit SketchUp, Photoshop und GPU- oder CPU-Renderer arbeiten will/muss: ... Nimm um die Euro 1300,- in die Hand ... und besorge Dir einen Win-Rechner mit CPU Ryzen 6-core 3,4Ghz, ... und GTX1070.

Für ein Render-System mögen die AMD Ryzen aufgrund Ihrer vielen Kerne und des günstigen Preis interessant sein. Für SketchUp Modellier-Operationen ist ausschliesslich die bereits von dir benannte 'single-thread' Performance massgebend, sodass in diesem Kontext ein hoch-getakteter Core i5/i7 die CPU der Wahl ist. Mit dem für Mitte des Jahre angekündigten Ryzen 3000 (Zen-2-Kern) mag sich das ändern.

GTX 1070 auch nur, wenn auf der GPU gerendert werden soll, für SketchUp nativ tut's eine GTX 1060... das gesparte Geld lieber in die CPU investieren.


Norbert
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#13
Norbert, Danke für die Erklärung zu OpenGL.  
Zwecks meiner Rechnerempfehlung: Klar, ich ging davon aus, dass der von mir genannte beispielhafte Architekturstudent nicht nur mit SketchUp arbeitet. Sondern auch CPU und GPU Rendering betreibt. Der Rechner für die 1300,- hätte einen 6-core-Ryzen mit 3,4 Ghz, was meines Erachtens ein guter Kompromiss wäre. Einerseits für SketchUp ausreichend - wie gesagt ich bearbeite hier mit 2,9GHz aufwändige 200 MB-Architekturmodelle (demnächst fertig, poste ich bald in der Galerie Smile ) - und für CPU-Renderings sind die 6 Cores recht dienlich. Und die 1070er eben betr. GPU-Renderings. 

Aber ok klar, hier geht es ja um SketchUp und nicht um andere Dinge. 
Verstehe betr. Deinem Link zu den Passmark-Ergebnissen jedoch nicht, dass ein 3,6Ghz CPU mehr Punkte hat, als CPUs mit höherer Taktung  Huh-
Wie kommt das zustande?

Zwecks SSD. Muss mal den Blackmagic Disk Speed Test auf meinen beiden System laufen lassen...
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#14
passt schon, wenn Multi-Threading z.B. für Rendering, Bildbearbeitung, Videoschnitt usw. wichtig ist ein AMD Ryzen 7 2700X (8 phys. Kerne / 16 log. Kerne) eine gute, noch dazu preis-werte Wahl und liefert auch eine sehr ordentliche single-thread Performance von ~2.200 Passmark-Punkten. Wenn single-thread Performance wichtiger und ~150 €uro mehr machbar sind, ist der intel Core i7 9700K (8 phys. Kerne) mit 2.800 Passmark-Punkten und sogar leicht besserer multi-threaded Gesamt-Performance sicher vorne. Neu aufgemischt wird das ganze mit dem kommenden Ryzen 3... wird interessant zu sehen wie intel reagiert.

Wenn Rendering auf der GPU von der verwendeten Render-Lösung unterstüzt, ist dies gegenüber dem CPU-Rendering zu bevorzugen, dann macht eine schnelle GeForce natürlich auch Sinn.

Die Geschwindigkeit einer CPU hängt generell nicht nur an der Taktfrequenz sondern an der Effektivität der internen Strukturen. Das ist ähnlich wie bei einem Motor, Drehzahl x Drehmoment = Leistung.

Meine alte EVO 850 SSD (SATA) liest/schreibt mit ~550/520 MBit/s, 200 MByte sind (bei grob Faktor 10) in ~4 Sekunden gelesen/geschrieben, deine 56 Sekunden auf dem Win-PC müssen also irgendwo anders verbraten werden, ggf. mal im Windows Task-Manager beobachten welcher Prozess CPU verbraucht.


Norbert
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#15
(16.01.2019 - 12:53)SketchUp3D.de schrieb: Meine alte EVO 850 SSD (SATA) liest/schreibt mit ~550/520 MBit/s, 200 MByte sind (bei grob Faktor 10) in ~4 Sekunden gelesen/geschrieben,...

Hallo Norbert,
da machst Du deine "alte" SSD schlechter als sie ist, denn die Grundleistung beträgt laut Hersteller ca. 500 MBytes/s und nicht 
Mbits/s, d.h. die 200 MB Datei wird theoretisch in 0,4 Sekunden gelesen. In der Praxis bei grundsätzlich Random Zugriff schrumpft die Geschwindigkeit allerdings erheblich.
Ich habe eine ähnliche Samsung SSD, die zum Lesen einer 20 MB skp-Datei immerhin 13 Sekunden benötigt. Das Zurückschreiben schafft sie dann sogar in ca.7 Sekunden. Diesen großen Unterschied kann ich mir allerdings nicht erklären. 

Ernst
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#16
(17.01.2019 - 10:53)egkroos schrieb: ...die Grundleistung beträgt laut Hersteller ca. 500 MBytes/s und nichtMbits/s, d.h. die 200 MB Datei wird theoretisch in 0,4 Sekunden gelesen. In der Praxis bei grundsätzlich Random Zugriff schrumpft die Geschwindigkeit allerdings erheblich.
Ich habe eine ähnliche Samsung SSD, die zum Lesen einer 20 MB skp-Datei immerhin 13 Sekunden benötigt. Das Zurückschreiben schafft sie dann sogar in ca.7 Sekunden. Diesen großen Unterschied kann ich mir allerdings nicht erklären. 
Off-Topic


stimmt, da war ich wohl noch im Modem-Zeitalter... Baud und so Rolleyes 

Bei Zugriffszeiten von ~0,03 ms und 68.000/34.000 Input/Output Operations per Second (Lesen/Schreiben) stellen Random-Zugriffe gerade für eine SSD regelmässig kein Problem dar.



Das Lesen und Schreiben von Dokumenten durch SketchUp wird typischerweise nicht durch den Datenträger limitiert sondern durch die CPU, d.h. SketchUp ist da einfach am rechnen und da auch Datei-Operationen derzeit leider immer noch nicht multi-threaded sind muss man warten. Wobei lesen und interpretieren offensichtlich mehr Zeit verbrauchen als das Modell aus dem Hauptspeicher in eine Datei zu schreiben.


Norbert
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#17
(17.01.2019 - 11:31)SketchUp3D.de schrieb: "Bei Zugriffszeiten von ~0,03 ms und 68.000/34.000 Input/Output Operations per Second (Lesen/Schreiben) stellen Random-Zugriffe gerade für eine SSD regelmässig kein Problem dar."

Das sollte man eigentlich denken, aber die Praxis sieht anders aus. Siehe den folgenden AS SSD Benchmark Ausdruck für meine Samsung EVO 840 250GB:
   

(17.01.2019 - 11:31)SketchUp3D.de schrieb: Das Lesen und Schreiben von Dokumenten durch SketchUp wird typischerweise nicht durch den Datenträger limitiert sondern durch die CPU, d.h. SketchUp ist da einfach am rechnen und da auch Datei-Operationen derzeit leider immer noch nicht multi-threaded sind muss man warten.

Das muss es wohl sein, da bei einer Random Lesegeschwindigkeit von 30 MB/s eine 20 MB-Datei in ca. 0,7 Sekunden gelesen werden müsste. Da legen wir dann beim Programmstart sozusagen ein paar Sketchup-Gedenksekunden ein.  Smile  

Ernst
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#18
meine 850 (1 TB) kommt auf eine Zugriffszeit von 0,077/0,029 ms (Lesen/Schreiben).

Ggf. mit dem 'Samsung Magician' auf die aktuelle Firmware prüfen und einen manuellen Trim anstossen ("Performance Optimization"), dann bei deaktiviertem Viren-Scanner nochmal laufen lassen.


Norbert
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#19
Geschwindigkeitstest Samsung SSD:
Mit neuester Firmware keine Verbesserung siehe folgendes Bild:
   
Aber bei aktiviertem Rapid Mode erhebliche Verbesserung laut folgendem Bild:
   

(Der Rapid Mode wird im "Magician" angeboten)

Das Einlesen und Speichern der schon erwähnten skp-Datei geht im Rapid Mode tatsächlich nennenswert schneller vonstatten. 
Es erhebt sich jetzt die Frage, warum dieser Mode nicht grundsätzlich eingeschaltet ist? Wird die SSD höher belastet, steigt die Fehlerrate, geht die Lebensdauer runter?
Ich bin jetzt unsicher, ob ich diese Einstellung belassen soll? Hat jemand dazu Informationen?

Ernst
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#20
(18.01.2019 - 14:17)egkroos schrieb: Mit neuester Firmware keine Verbesserung

naja, die Zugriffszeit Lesen ist signifikant besser.

(18.01.2019 - 14:17)egkroos schrieb: Es erhebt sich jetzt die Frage, warum dieser Mode nicht grundsätzlich eingeschaltet ist? Wird die SSD höher belastet, steigt die Fehlerrate, geht die Lebensdauer runter?
... Hat jemand dazu Informationen?

der 'Rapid Mode' legt eine RAM-Disk im deutlich schnelleren Hauptspeicher des Rechners an, also ein schneller Cache für die SSD. Die Nachteile einer RAM-Disk sind evident, d.h. Strom weg oder System-Crash = Daten im Cache weg. Und natürlich auch entsprechend weniger Arbeitsspeicher was bei einem System mit wenig RAM den Beschleunigungs-Effekt u.U. konterkariert. Ausserdem gibt's scheinbar Probleme beim Einspielen von Disk Images, ich würde es eher meiden.


Norbert
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