Physische Begrenzung beim Verschieben von Objekten
#1
Servus,

ich habe hier ein kleines Problem, welches mich mit Höchstgeschwindigkeit in den galoppierenden Wahnsinn treibt. Und bevor ich weiter herumprobiere, obwohl es dafür möglicherweise und hoffentlich eine naheliegendere und einfachere Lösung gibt, bitte ich hier um einen Ratschlag.

Ich plane ein kleines Gehege auf meiner Terrasse. Dieses besteht aus einem einfachen Stecksystem aus Metallrohren und Rohrverbindern. Die Metallrohre erstelle ich in Sketchup schnell selbst. Simple enough. Die Rohrverbinder bekomme ich als Modell von dieser Seite.

Nun scheint es als Anfänger in Sketchup nahezu unmöglich, die und die Rohrverbinder exakt zueinander, also mittig und symmetrisch, zu positionieren. Wie verschiebe ich als die Rohre ganz exakt an die angedachte Position?

Bisher ist es eher trial und error als ein nachvollziehbarer und vor allem reproduzierbarer Arbeitsablauf. Ich versuche das "Rohr" (Gruppe) an seinem Mittelpunkt zu greifen und auf den Mittelpunkt des Rohrverbinders (Gruppe) zu platzieren. Meist überlagern sich die Gruppen dann und das "Finetuning" mache ich Pi*Auge. Obwohl das nur ein grobes Modell sein soll und absolute Exaktheit gar nicht notwendig wäre, vor allem nicht wegen weniger Millimeter, nervt mich das etwas und stört den Arbeitsfluss.

Kann man Gruppen oder Komponenten eine physische Eigenschaft zuweisen, so dass sie den entsprechenden Raum exklusiv beanspruchen und keine Opjekte hinein oder hindurch bewegt werden können? Bin gerade nicht sicher, ob ich mich einigermaßen verständlich machen kann. Mir gehen da wohl schlicht die korrekten Fachtermini ab.

Liebe Grüße


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#2
Hallo,

Um Gruppen zueinander genau positionieren zu können, braucht man Hilfsgeometrien.
Diese kann man mit gekreuzten Linien oder Konstruktionspunkten schaffen.

In Deine Verbinder würde ich ein solche "Zielscheibe" einbringen:
   
Diese muss natürlich genau in das Zentrum kontruiert werden.
Diese "Zielscheibe" ist ein langerprobtes Mittel von mir, das ich aber auch von anderen Sammlungen (HT-Rohre) her kenne.

Zudem ist es möglich, diesen Konstruktionspunkt auf einen eigenen Tag zu legen.
So kannst Du sie auch im Nachhinein ausblenden.

Auch bei den Rohren kannst Du an der Stirnseite einen Konstruktionspunkt erstellen.
So ist ein exaktes Verschieben - natürlich immer mit Hilfe der Ableitungen - sehr gut möglich.
Damit die Zielscheiben erkannt werden, kann man kurzfristig auch in den Röntgenmodus wechseln.

LG Peter
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#3
Genau in das Zentrum ist eben schwierig. Bei meinen Rohren wird der exakte Mittelpunkt irgendwann automatisch erfasst, wenn ich mit dem Mauszeiger über die Ecken gefahren bin. Bei den Rohrverbindern klappt das nicht. Der Kreis, also der Innendurchmesser des Rohrverbinders, in welchem das Zielkreuz konstruiert würde, scheint keinen solchen logischen Mittelpunkt mehr zu haben.

Hmm, okay. Also die eine perfekte Lösung scheint es nicht zu geben. Ein wenig Improvisation bleibt wohl nicht aus.
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#4
Hallo,

Du sollst nicht improvisieren, sondern konstruieren.
Ich hab Dir gestern nur das Endergebnis (Zielscheibe) gezeigt, weil man nicht weiß, welchen Wissensstand der Fragesteller hat.

Hier der Ablauf für die Zielscheibe im T-Stück:
   
  1. An beiden Stirnseiten eine Linie von den Quadranten aus ziehen.
  2. Dann eine Linie von deren Mittelpunkten (in diesem Fall auf der roten Achse) durch das T-Stück ziehen.
  3. Dann wiederum auf dem Mittelpunkt dieser letzten Linie eine Kreis erstellen. Dazu kann die Pfeiltaste rechts gedrückt werden, dass er exakt senkrecht steht.
  4. In diesen Kreis die zwei Linien zeichnen, damit das Fadenkreuz entsteht. Das ist aber nur zur besseren Auffindbarkeit.
  5. Zum Schluss alle Hilfslinien löschen, damit sie nicht irritieren.
Bei Schritt 1. habe ich auch auf der Stirnseite eine Zielscheibe gemacht. Das kannst Du bei Deinen Rohrenden machen, damit Du nicht "irgendwann" einen Mittelpunkt findest, sondern sofort einen hast.

Dieser Vorschlag ist so ausgelegt, dass alles mit Bordmitteln funktioniert. Selbstverständlich gibt es für manche Aufgabe auch Plugins.

Bei meiner Verlegung der HT-Rohre verwendete ich hauptsächlich nur den Konstruktionpunkt aus einem Plugin.
   
Und sag jetzt nicht, dass das alles eine immense Arbeit ist. Das machst Du je nur einmal! Beim Einsatz der verschiedenen Verbindungsstücke nimmst Du natürlich imer nur eine Kopie dieser von Dir erstellten Gruppe/Komponente.

LG Peter
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#5
(31.03.2022 - 06:26)Freakay schrieb: Kann man Gruppen oder Komponenten eine physische Eigenschaft zuweisen, so dass sie den entsprechenden Raum exklusiv beanspruchen und keine Objekte hinein oder hindurch bewegt werden können? Bin gerade nicht sicher, ob ich mich einigermaßen verständlich machen kann. Mir gehen da wohl schlicht die korrekten Fachtermini ab.
In der Erweiterung "SketchyPhysics" geht das (in MS-Physics sicher auch, denn sonst funktioniert nichts).

Ob in Flugsimulator oder Rennsimulation ist diese Funktion unerlässlich. Der Fachterminus kann natürlich von Designer zu Designer anders lauten. In der Erweiterung SketchyPhysics heißt er "collide" und hat viele Einstellmöglichkeiten. Im "normalen" SketchUp (zumindest bis Version 2017) wird dieses Feature nicht unbedingt gebraucht und wird deshalb nicht geboten.

Bei der hier von anderen empfohlenen Methode, die Stangen in die Winkelverbinder zu schieben, könnte so ein Collisions-Alarm freilich nützen, nur würde man bei simplen Stangen oder Rohren diese Methode gar nicht anwenden. 
Schon garnicht auf die Mitten bezogen. Man sieht auf der verlinkten Seite des Herstellers deutlich, dass die Rohre von Feststellschrauben gegen die gegenüberliegende Innenwand der Verbinder gedrückt werden.

Bilder oder eine Animation wären jetzt zielführender als noch mehr Text, aber mein Kontingent an Bildspeicher ist hier seit Jahren ausgeschöpft und externe Speicher vermülle ich nicht gerne mit Anschauungsmaterial, das niemand anschaut.
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#6
Danke Peter, sehr anschaulich und nachvollziehbar.

Warum sollte ich sagen, dass das eine immense Arbeit ist? Ich fragte nach einem praktikablen Weg, den Mittelpunkt zügig zu finden und exakt anzufassen und habe diesen bekommen. Ich bin damit durchaus zufrieden.

@mühlbauer
Zitat:Man sieht auf der verlinkten Seite des Herstellers deutlich, dass die Rohre von Feststellschrauben gegen die gegenüberliegende Innenwand der Verbinder gedrückt werden.
Das habe ich gar nicht bedacht. *Kopf kratz* Du hast recht. Die Rohre schweben nicht magisch frei ineinander mit perfektem Abstand.

Danke für eure Unterstützung.
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#7
Hallo Freakey,
wesentlicher an dem Satz war eigentlich :"...nur würde man bei simplen Stangen oder Rohren diese Methode gar nicht anwenden. "
Damit meine ich, dass ich mich nicht damit abmühen würde, die Stangen mühsam in Position zu bringen, sondern sie direkt aus dem Verbindungsstück heraus extrudieren. 
Es sind ja nicht wie in der Realität Stangen die man nunmal hat und irgendwie einfädeln muss. Ich habe das nur nicht weiter ausgeführt, weil dann immer gleich Kritiker kommen und sagen: Neulinge müssen das halt lernen.

Leider funktioniert bei mir der Download dieser Verbindungsstücke nicht, sonst hätte ich am kompliziertesten Teil demonstriert was ich meine. Extrudieren kann nämlich auch manche Erklärung vertragen.
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#8
Ich denke ich verstehe was du meinst.

Es braucht wohl noch ein wenig mentale Anpassungsleistung, bis ich aufhöre krampfhaft zu versuchen, die Realität in Sketchup nachahmen zu wollen.

Man merkt mir wohl an, dass gewisse Basics fehlen. Da liegt daran, dass ich mir stets ein Projekt aussuche, welches ich umsetzen möchte und dann die Dinge anhand der Schwierigkeiten und Probleme lerne, auf die ich dabei stoße. Das hat für mich den Vorteil, dass ich dann Lösungen habe, die ich selbst erarbeitet habe und diese flexibel auf neue Bereich anwenden kann. Der Nachteil ist halt, dass es möglicherweise viel simplere Methoden gibt und ich mir Arbeitsweisen aneigne, die man später schlecht wieder "entlernen" kann.

Idealerweise müsste ich einen kompletten Sketchup-Kurs durcharbeiten. Aber da das alles vor allem ein Zeitvertreib ist und vor allem Spaß machen sollen, bleibe ich bei meiner Methode. Auch, wenn das regelmäßig für Kopf -> Tisch Momente sorgt bei jenen, die ich dann um Rat ersuche. Auf die Art lerne ich einfach am schnellsten.

Aktuelles Problem war einen Sisalstamm zu kreieren für einen Kratzbaum. Ich fand es relativ knifflig ein (verdrehtes) Seil zu erstellen, welches um einen Stamm gewickelt ist. Notwendig war das auch nicht. Es muss nicht total realistisch sein. Eine Spiralröhre hätte es auch getan. Aber wenn ich das meinen Entwurf rendern (nächstes Projekt mit separater Lernkurve) möchte, dann sieht das eben doof aus.
Ich denke aber, dass ich für einen Anfänger ein respektables Ergebnis vorweisen kann. Auch wenn ich dabei sicherlich vieles viel komplizierter gemacht habe, als es wirklich sein muss.

Die Stangen aus dem Verbindungsstück heraus zu extrudieren ist eine gute Idee. Das bekomme ich glaube ich hin. Der halbe Lösungsweg steht ja hier schon. Da muss ich nur 2-3 Schritte weiter denken.
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#9
(13.04.2022 - 18:49)Freakay schrieb: ...Da muss ich nur 2-3 Schritte weiter denken.

Habe ich gemacht Big Grin . Ich hatte nämlich gerade einen Import aus Thingiverse in der Mangel, bei dem meine Empfehlung sich quasi als blanker Hohn erwiesen hätte.

Zum Thema "verschieben" gibt es hier im Forum übrigens auch einen Tip, den ich vorher nicht kannte : wie man ein Objekt auf einer Führungslinie u.a. mithilfe der Shift-Taste erleichtert.
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